Brita

 
Mein ganzes Leben hat sich schon immer um Tiere gedreht.  Waren es als Kind gefühlte 50 Stofftiere, die alle mit mir in meinem Bett geschlafen haben, so wurden es dann bald auch echte Tiere. Den ersten Hund haben meine Schwester und ich von der Straße aufgelesen und das erste Pferd zog ein, als wir noch Kinder waren. Meinen ersten Kredit habe ich mit 18 aufgenommen, um mein Pferd operieren zu lassen und so hat es sich das Tier Gen weiter durch mein Leben gezogen. 

Daneben war mir immer wichtig Tiere aufzunehmen die aus dem Tierschutz kommen. Wobei ich Tierschutz da weit definiere. Ein Tier was plötzlich ausgedient hat und weg muss, was sich wehrt weil keiner es wirklich wahrnimmt in seinen Bedürfnissen, Tiere die durch menschliche Schicksale in Not geraten sind, ausgesetzt waren, gequält worden, oder einfach nur zurückgelassen worden…….die Liste ist lang. 
Gerade die Psychische Seite wird oft nicht gesehen bei Tieren. Es hilft nichts, wenn es körperlich gesund ist, aber mental kaputt. Mich stört der „Trend“ Tiere retten zu wollen, um sich später damit zu brüsten und selber zu bauchpinseln! Es ist mit dem Retten nicht getan, danach fängt der eigentliche Prozess erst an. Wenn ein Tier in Not ist versuche ich es zu schützen, wie auch immer der Schutz dann aussieht. Für mich beginnt es da, sich auch einzumischen, wenn ein Tier z.B. nicht richtig versorgt und gepflegt wird. Ich weiß da sehr gut wovon ich spreche, weil auch das leider in meinem Job an der Tagesordnung ist. Pferde gehören oft Menschen, die sie zwar reiten möchten, aber zu bequem sind sie wirklich zu pflegen, wenn es drauf ankommt. Freunde macht man sich damit sicher nicht, aber den Tieren eine Stimme zu geben, ist mir wichtig. 

Ich habe mir zum Ziel gemacht jedem Tier welches in meinen Besitz kommt, eine Lebensstellung zu geben. Ihnen ein artgerechtes Leben zu ermöglichen in dem sie alle ihre Bedürfnisse ausleben können und keinem psychischen Stress mehr ausgesetzt sind. Das heißt leben im Verbund mit anderen Pferden, mit freier Bewegung 24/7. 
Die letzten 20 Jahre ist mir das auch gelungen. Jedes meiner Pferde hat hier seinen Platz behalten, egal ob es reitbar war oder auch eben nicht. Ich habe viele Pferde die ich hier kennengelernt habe,  übernommen, mich um sie gekümmert etc. damit sie nicht zum Wanderpokal werden, „unter die Räder“ kommen. In diesem Jahr ist nun Corona in unser aller Leben geplatzt und hat auch mir wirtschaftlich ein Bein gestellt, so dass ich nicht mehr in der Lage bin dies finanziell ohne Unterstützung zu stemmen. 
Die Motivation diesen Verein zu gründen war für mich, einige dieser Tiere - und in Zukunft auch andere Schul- und Handicap Pferde - zu schützen und ihnen damit weiterhin einen sicheren Platz anbieten zu können. Jedes meiner Pferde hat es verdient, sein Leben weiterhin sicher und artgerecht verbringen zu dürfen, egal ob es reitbar ist oder nicht. Mit Madeleine bin ich einem Menschen begegnet, der den Mut hat seine Meinung zu sagen und hinter dem steht was er sagt, was ich unglaublich an ihr schätze! Sie redet nicht nur, sondern handelt auch nach ihren Werten, egal ob sie damit aneckt oder nicht!